Was ist eine Mappe?

Sogenannte "Mappen" enthalten in der Regel ca. 10 bis 30 eigen-künstlerische zweidimensionale Arbeiten (Zeichnungen, Bilder, Grafiken, Drucke, Fotos, Dokumentationsfotos, PC-Prints, Kopien, Sketchbooks uvm.) in einer handelsüblichen Mappe. Diese können frei entwickelt oder in Themenblöcken sowie nach Mappenvorgaben gegliedert sein.

Oft gibt es hierfür (ein Maximum begrenzende) Formatvorgaben.

Dreidimensionale Arbeiten sind häufig nur als Dokumentationsfotos (ergänzend) zugelassen.

Digitale Medien, Dias und Videos werden oft ebenfalls akzeptiert. Hier gilt es dann, die Vorgaben bezüglich der Datenformate genauestens zu beachten und Schwerpunkte in "der Kürze Würze" zu legen.

Nicht selten zu finden sind auch klar vorgegebene Themen für die Mappe, so dass sich eine Mappe in den seltensten Fällen wiederverwenden lässt. Nicht zuletzt die Hochschulen sorgen mitunter auch dafür, dass mehrere Bewerbungen meist auch die Erstellung mehrerer Mappen erfordern, da die Mappen mitunter einige Wochen dort gelagert werden. Bislang leider noch kaum möglich sind komplett digitalisierte Auswahlverfahren.

Zum Umfang: An den meisten Hochschulen stehen den Dozenten für eine Mappen-Begutachtung meist nur wenige Minuten zur Verfügung. Eine Mappe muss also spontan gleich "funktionieren". Wer glaubt, dass die Begutachtenden sich durch hunderte von ähnlichen Zeichnungen durch wälzen mögen oder bereit sind, epische Erklärungstexte zu Arbeiten zu lesen, irrt! Einfach mal eben die Oberstufenarbeiten aus dem Kunstunterricht zwischen zwei Mappendeckel zu packen bietet ebenfalls kaum Erfolgschancen.

Zur "Verpackung": Eine selbst hergestellte Mappe muss von außergewöhnlicher (Verarbeitungs-) Qualität sein und sollte nicht im Kontrast zu ihrem Innenleben stehen. Eine selbstgestaltete Mappe kann die mangelnde Qualität der Arbeitsproben nicht wettmachen! Auch "Aufwertungen" von Mappen durch Beklebungen mit gewissen Baumarktmaterialien sollten einer genaueren Prüfung standhalten.
Der Fachhandel/Büro-und Zeichenbedarf bietet eine überschaubare Anzahl von Zeichenmappen an. Wir empfehlen in der Regel eine neutrale Mappe aus dem mittelpreisigen Segment. Oft sind Mappen nach der ersten Bewerbung verknickt oder "angegammelt" und sollten danach durch eine neue ersetzt werden.

Der Übersicht halber solltet ihr in die Mappe innenseitig auf dem Deckel eine Indexliste einkleben (Zählnummer, Titel oder Thema oder Kurzbeschreibung, Technik, Format, Entstehungsjahr).

Vollkommen "freie" Bewerbungsverfahren ohne Vorgaben finden sich selten (z. B. ArtEZ, Enschede, NL).

Jede Hochschule verfügt über Ihr völlig eigenes Mappenprofil. Die geforderten Vorgaben sind bei der jeweiligen Hochschule zu erfragen und mit den Infos aus dem Internetauftritt der Hochschule abzugleichen. Hält man sich nicht an diese Vorgaben, riskiert man oft einen vorzeitigen Ausschluss aus dem Bewerbungsverfahren!

Beispiel für Mappenvorgaben: (FB Design in Münster)

Die Mappe mit den Arbeitsproben

Das Portfolio sollte 10 bis maximal 20 Arbeitsproben umfassen und das Format 70x100 cm nicht überschreiten.

Die unterschiedlichsten Assoziationen und Begrifflichkeiten, die mit dem vorgegebenen Thema zu tun haben, können medienübergreifend bearbeitet werden. Erwartet wird eine subjektive Interpretation der Aufgabenstellung und die daraus entstehende visuelle Umsetzung – möglichst vielseitig in der Darstellung und in der Technik.

Es soll an Hand Ihrer Arbeiten deutlich werden, dass Sie konzeptionell denken und eigene Ideen entwickeln können. Daher sollten Sie uns auch Ihren Entwicklungsprozess und Ihre Skizzen im Portfolio zeigen.

In der Wahl der Darstellungsmittel beschränken wir Sie nur insofern, als dass Sie keine dreidimensionalen Modelle einreichen dürfen. In diesem Fall können Sie ggf. auf Fotografien (Mindestformat 13x18cm) und/oder auf Renderings ausweichen.

Das zur Eignungsprüfung einzureichende Portfolio muss Folgendes enthalten:

  • nummerierte Arbeitsproben (maximal 20, nur Originale)
  • ein nummeriertes Inhaltsverzeichnis zu den Arbeitsproben
  • eine unterschriebene Erklärung, dass alle Arbeiten selbständig und ohne fremde Hilfe angefertigt wurden

Wie erfahre ich das Thema für mein Portfolio?

Nach dem letzten Tag der Anmeldephase geben wir das Thema für das Bewerberportfolio auf unseren Webseiten bekannt. Außerdem senden wir eine E-Mail an alle, die sich für die Eignungsprüfung angemeldet haben.


Wann und wo muss ich mein Portfolio einreichen?

Nach der Bekanntgabe des Themas haben Sie in jedem Fall sechs Wochen Zeit, um Ihr Portfolio zu erstellen. Alle Bewerberinnen und Bewerber werden vom Fachbereich Design per E-Mail benachrichtigt, wann das Portfolio mit den Arbeitsproben einzureichen ist. Sie bringen das Portfolio dann bitte persönlich am ersten Prüfungstag zu der in der E-Mail genannten Zeit zum Fachbereich Design. Die genaue Adresse und Raumnummer teilen wir Ihnen ebenfalls in dem Einladungsschreiben mit.

Das Portfolio ist deutlich sichtbar mit Namen und Bewerbernummer zu beschriften. Die Bewerbernummer ist unbedingt anzugeben, um den formalen Ablauf des Verfahrens zu gewährleisten.


Wie läuft die Eignungsprüfung ab?

Die Eignungsprüfung besteht aus zwei Abschnitten, die an zwei aufeinander folgenden Tagen absolviert werden:

1. Tag: Prüfung des Bewerberportfolios

Die Zulassung zur Klausur am zweiten Tag ist abhängig von der gestalterischen Qualität der eingereichten Arbeitsproben Ihres Portfolios, das von den lehrenden Professorinnen und Professoren des Fachbereichs Design unter folgenden Gesichtspunkten begutachtet wird: Erfindungsgabe, Gestaltungsfähigkeit sowie kreative/ experimentelle Auseinandersetzung mit der Themenstellung.

2. Tag: Klausur / Präsentation

Die Aufgabenstellung wird den Bewerberinnen und Bewerbern unmittelbar vor der Klausur mitgeteilt. Die Bewertung durch die Lehrenden des Fachbereichs Design erfolgt nach den gleichen Kriterien wie bei den eingereichten Arbeitsproben. Durch die anschließende Präsentation und das Gespräch mit jedem Bewerber wird das Klausurergebnis geprüft.

Mitzubringen sind: Papier, Schere, Stifte, Pinsel, Farben, Kleber etc.


Wann erfahre ich das Ergebnis meiner Eignungsprüfung?

Die Ergebnisse der Klausur (bestanden/nicht bestanden) werden an der Informationstafel im Foyer des Fachbereichs nach Abschluss der Prüfung ausgehängt. Das endgültige Ergebnis der Eignungsprüfung (Note) erhalten Sie schriftlich einige Tage später.


Ergebnis: Meist erfährt man einige Wochen nach Einlieferung der Mappe, ob man einen Studienplatz erhält oder nicht. Genauere Begründungen werden da meist nicht mitgeliefert, so dass es für den einzelnen Bewerber mitunter schwierig ist, nachzuvollziehen, woran es gelegen haben mag. Einige Hochschulen bieten aber im Vorfeld sog. Mappenberatungen an, wo man sich Tipp holen kann und durchaus mehr erfährt über die eigenen Arbeiten. Eine Absage muss aber nicht bedeuten, dass ihr mit euren Arbeiten nicht an einer anderen Hochschule oder in einem anderen Jahr eine Zulassung erhalten könntet. Bei der Entscheidung spielen immer auch eine Menge Zufallsfaktoren mit!